Vor einiger Zeit fragte jemand, ob wir uns zuerst um uns selbst kümmern sollten, oder ob wir uns zuerst um andere kümmern sollten. Oft hören wir buddhistische Zitate wie „erst erleuchtet werden, dann allen anderen Wesen helfen“. Sollten wir uns wirklich erst um uns selbst kümmern und dann um andere? Was meinen wir, wenn wir sagen, „wir kümmern uns“?

Wenn wir Zeit miteinander und mit uns selbst verbringen, wenn wir unser Herz für Dinge und Menschen öffnen, die uns wichtig sind, was passiert dann in unserem Körper-Geist? Es scheint, als ob die Energie alles füllt, ohne Anfang und Ende.

Kein Anfang, kein Ende – wo können wir anfangen?

Manch einer mag sagen: Fangen wir bei uns selbst an, wenn wir klar sind, können wir uns um andere kümmern. Können wir dort beginnen, wo wir gerade sind? Ich lese diese Worte. Vielleicht schwarze Buchstaben auf weißem Hintergrund – wenn Sie sie auf einem Bildschirm ohne Dunkelmodus lesen. Vielleicht liest sie Ihnen gerade jemand vor. Bitte hören Sie auf den Klang der Stimme, ohne ihr etwas hinzuzufügen. Vielleicht sind wir gerade bei einer Person, die etwas zu trinken braucht – dann hören Sie auf zu lesen und geben Sie dieser Person etwas zu trinken. Ist das Fürsorge für uns selbst oder für andere?

Beginnen wir mit diesem Augenblick. Was erscheint hier? Können wir uns das anhören und ganz ehrlich zu uns selbst sein? Wenn wir jetzt nicht anfangen, ehrlich zu uns selbst zu sein, wann werden wir es dann sein? Welche Beziehung erleben wir in diesem Augenblick? Ohne den anderen irgendeine Verhaltensweise aufzuerlegen, ohne Schutz, ohne Haut.

„Was“ bleibt dann übrig?

➾ English version

 

Bild: Dieser sitzende Bhaisajyaguru-Buddha aus Stein hält in der linken Hand eine Medizinschatulle. Er wurde in Mt. Namsan, Gyeongju, gefunden und 1915 nach Seoul gebracht. Man geht davon aus, dass er irgendwann zwischen dem späten 8. und dem frühen 9. Jahrhundert entstanden ist, wenn man die Details an den Knien und am Sockel betrachtet. Foto: Koreanisches Nationalmuseum Seoul, Public Domain.